When she arrives: Novelle by Drucie Anne Taylor

Autor:Drucie Anne Taylor
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3
Herausgeber: CreateSpace Independent Publishing Platform
veröffentlicht: 2014-09-21T22:00:00+00:00

Pearl

Ich kann nicht glauben, dass Shai gerade im Kreißsaal liegt. Endlich kommt ihre kleine Tochter, auf die ich mich auch freue. Aber noch mehr freue ich mich darüber, dass Shai wieder mit mir spricht. Ich habe gemerkt, dass die Aktion, die Cay und ich miteinander gestartet hatten, unter aller Sau war. Danach war ich bei Shailene zu Kreuze gekrochen, denn sie war mir immer eine gute Freundin, die ich nicht verlieren wollte. Erst hinterher habe ich erfahren, was Cay sich alles erlaubt hat. Sie wollte Shai sogar zu einer Abtreibung bringen! Das fand ich besonders schlimm. Ich weiß, mein Verhalten war nicht immer ideal, aber ich bin einfach so schrecklich eifersüchtig darauf, dass diese Idioten – ausgenommen Shai, sie ist wirklich korrekt – ihr Glück finden. Und Dahlia Walker, dieses Miststück, hat mir meinen Avery weggenommen. Er war immer für mich da, aber ich dumme Kuh habe mich richtig beschissen verhalten. Leider merkt man erst hinterher, was man verloren hat, und ich habe es gemerkt. Ave fehlt mir und ich hätte ihn gerne zurück, aber ich weiß, dass ich ihn nie wieder in den Armen halten werde. Schlimmer war eigentlich nur, dass es ein Video von Dahlias Angriff auf mich gibt, und es sich wie ein Lauffeuer unter meinen Kommilitonen verbreitet hat. Auch mein Dad hat es bekommen und mich zur Rede gestellt, denn nicht nur mein Sturz in den Pool war zu sehen, sondern auch meine wirklich asoziale Ansage diesen Leuten gegenüber. Seither will kaum noch jemand etwas mit mir zu tun haben. Na ja, die Kerle laufen mir trotzdem nach, aber mit keinem ist es, wie es mit Avery war. Sie wollen mich nur fürs Bett, nie fürs Herz. Avery hatte mich gesehen, nicht meinen Körper oder den Sex. Er sah den Menschen Pearl.

Seufzend, weil ich wirklich Angst vor einer Begegnung mit der Clique habe, betrete ich den Warteraum. »Hallo, zusammen«, sage ich schüchtern, obwohl das nicht meine Art ist, und gehe in die hinterste Reihe, wo niemand von ihnen sitzt.

Sie begrüßen mich nicht einmal, sondern sehen mich eher misstrauisch an.

»Du weißt, dass du heute keine deiner Shows abziehen solltest, oder?«, fragt Camille schnippisch.

Ich atme tief durch, aber nur um sie mit Ignoranz zu strafen, und stelle den Geschenkkorb für Mikayla neben mich. Ich habe eine komplette Erstausstattung für die Kleine mit ihrem Namen und ihrem Geburtstag besticken lassen. Dafür habe ich den ganzen Tag in dem Laden verbracht, damit ich es Shai und Nath heute überreichen kann. Ich hoffe, dass sie sich darüber freuen. Der große Teddybär ist vielleicht etwas übertrieben und der Blumenstrauß auch, aber ich wollte einfach nicht mit leeren Händen kommen. Außerdem habe ich immer noch das Gefühl, dass ich alles wiedergutmachen muss. Shai war verständnisvoll, nachdem ich mich mehrmals bei ihr entschuldigt hatte. Wäre sie es nicht gewesen, wüsste ich nicht, was ich getan hätte. Eine ihrer Freundinnen hat mir zwar meine große Liebe weggenommen, aber vielleicht kommt er irgendwann zu mir zurück. Schön wäre es, aber wenn ich mir Avery und Dahlia so ansehe, bezweifle ich es fast sofort.

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